Unser Spielmannszug wurde am 7. Oktober 1960 durch den Zusammenschluss der Spielmannszüge der Kirmesgemeinden Petristeinweg /Rimbach und Brückenstraße gegründet. Er schloss sich der Betriebssportgemeinschaft Medizin, dem jetzigen Landesfachkrankenhaus in Pfafferode, an.

Stabführer und Sektionsleiter wurde Heinz Gläsner. Der erste gemeinsame Auftritt von etwa 40 Spielleuten in Weiß fand am 1. Mai 1961 statt. Zur Bezirksmeisterschaft in Bad Langensalza konnte schon ein 2. Platz errungen werden.

 

1962 betrat der Spielmannszug zum 3. Musik- und Spielleutetreffen der Spielmannszüge des DTSB in Großröhrsdorf unter etwa 50 Zügen erstmals das zentrale Wettkampfpflaster. Er belegte dort den 14. Platz. Das wäre schon der Einzug in die Sonderklasse gewesen, wenn es die damals schon gegeben hätte.

Schon 1963 wurde bei der Bezirksmeisterschaft in Erfurt der erste Bezirksmeistertitel errungen. Bei der Sportfestteilnahme in Leipzig war der 5. Platz auf zentraler Ebene eine weitere große Leistungssteigerung.

1964 in Sömmerda und 1965 in Erfurt folgten bei der Bezirksmeisterschaftsteilnahme ein zweiter und wieder ein erster Platz. Beim 5. zentralen Musik- und Spielleutetreffen im Rödertal zur 1. DDR-Bestenermittlung konnte hinter Motor Lauchhammer und Motor Zeitz ein 3. Platz errungen werden.

Ein Jahr später, 1967, war zur 2. DDR-Bestenermittlung in Mühlhausen diese Medaille unter den 15 besten Spielmannszügen der DDR schon Gold wert. 1968 musste der Siegerplatz bei der 3. DDR-Bestenermittlung in Senftenberg um wenige hundertstel Punkte nochmals an den Rivalen Motor Lauchhammer abgegeben werden.

1969 wurde der Nachwuchsspielmansszug unserer Sektion mit dem Stamm der Mädchen und Jungen des Spielmannszuges der Kirmesgemeinden Kräuterstraße / Tilesiusstraße gegründet. Leiter wurde Rolf Lorenz, Stellvertreter Uli Wiedenroth. Der erste öffentliche Auftritt der Kinder war am 1. Mai 1970, die erste Wettkampfteilnahme bei der Bezirksmeisterschaft 1970 in Suhl. Dort wurde gleich ein 1. Platz errungen.

1970 bestritten die Erwachsenen nach der Bezirksmeisterschaft in Suhl die 1. offizielle DDR-Meisterschaft der Spielleute des DTSB der DDR in Apolda und siegten vor Lauchhammer und Zeitz. Eine Woche später warfen sich die Spielleute in Markrafenheide in die Ostseewellen und gewannen in Rostock auch den Pokal der Ostseewoche.

1973 übernahm Egon Herrmann, der seit 1967 schon Vorsitzender des Bezirksfachausschusses war, von Heinz Gläsner die Sektionsleitung. Dieser blieb aber bis 1976 weiter Stabführer bei den Erwachsenen. Rolf Lorenz ging 1974 zum Bundesvorstand des DTSB, Sektor Spielleute, nach Berlin und Uli Wiedenroth übernahm die Leitung des Nachwuchszuges.

1976 erhielt der Erwachsenenspielmannszug als Mannschaft des Jahres die „Goldene Zeile“ von den Sportjournalisten des Bezirkes Erfurt. Zwischenzeitlich musste die Sektion Spielmannszug der BSG Medizin, vor allem wegen fraglicher Finanzierbarkeit, mit Wirkung vom 1. April 1979 zur neugebildeten BSG Union wechseln. Hauptträgerbetrieb war nun das Röhrenwerk (VEB Mikroelektronik). Der 1.Mai 1979 war für die Spielleute der erste Auftritt als Union Mühlhausen. Bis zur Wende 1989 konnten die beiden Spielmannszüge unseres Vereins auf eine eindrucksvolle Bilanz zurückblicken.

Der Nachwuchszug wurde 12 x DDR-Meister und belegte 2 x Rang 2. Er nahm 1 x an Weltfestspielen und 3 x am Turn- und Sportfest der DDR teil. Den 7 x ausgetragenen Fritz-Weineck-Pokal konnte er 7 x gewinnen.

Die Erwachsenen wurden insgesamt 15 x DDR-Meister und 2 x 2., nahmen an Weltfestspielen 1973, 4 x am Turn- und Sportfest und 1 x an der IOC-Session teil.

Als weitere Höhepunkte im Vereinsleben sind die Reisen nach Polen 1983 und 1987 und die Reise nach Litauen 1989 zu nennen.

Leider gingen die Folgen der 1989 in der DDR vollzogenen politischen und wirtschaftlichen Wende auch bei uns Spielleuten nicht spurlos vorbei. Die BSG mit ihren Trägerbetrieben gab es nicht mehr. Die Reihen des Erwachsenenspielmannszuges lichteten sich wesentlich und der Nachwuchszug musste gänzlich aufgelöst werden. Bezirks- und DDR-Meisterschaften gab es nicht mehr. Alle Geschäfts- und Lagerräume wurden gekündigt. Hier rettete uns Familie Quenkert und stellte uns Lagerräume Ihrer Drogerie zur Verfügung.


 

Mit der Eintragung in das Vereinsregister am 14. August 1990 wurde aus dem Spielmannszug der BSG Union der 1. Mühlhäuser Spielleuteverein 1960 e.V. . Die Leitung übernahm Egon Herrmann. In den Jahren 1991 – 1995 nahm unser Spielmannszug an mehreren Landesspielleutetreffen mit und ohne Wertungsspiel teil.

Im Februar 1993 übernahm Uli Wiedenroth die Leitung des Vereins bis zu seinem Ableben am 13.11.2001. Ihm verdanken wir maßgeblich die weitere Aufwärtsentwicklung und die Begeisterung von notwendigen Sponsoren für unseren Verein.

Zusammen mit Petra Mundin ergriff er die Initiative zur Neugründung eines Nachwuchsspielmannszuges im Herbst 1993. Zur Kirmes 1994 traten die Kinder zum ersten Mal öffentlich auf.

Die 1. Thüringer Landesmeisterschaft fand 1996 in Oßmannstedt statt. Zur dieser und zu den folgenden Meisterschaften zwischen 1997 und 2001 konnten sowohl Nachwuchs- als auch Erwachsenenzug den Landesmeistertitel erringen. Bei den 6. Landesmeisterschaften der Spielleute des Thüringer Turnverbandes am 9. Juni 2001 in Mühlhausen belegte der Nachwuchs- sowie der Erwachsenenspielmannszug den 1. Platz.

Durch das viel zu zeitige Ableben unseres 1. Vorsitzenden und Freundes Uli Wiedenroth machte sich eine Neuwahl unseres Vereinsvorstandes notwendig. Bei der Wahl des neuen Vorstandes am 26.01.2002 wurde unser Sportfreund Michael Quenkert als 1. Vorsitzender unseres Vereins gewählt. Er hat mit viel persönlichem Engagement und aufopferungsvoller Arbeit das sicherlich sehr schwere Erbe von Uli Wiedenroth angetreten und konnte so wesentlich zur Stärkung und Festigung unseres Vereines beitragen.

Seit der Vorstandswahl am 8. Januar 2006 ist Daniela Weingart 1. Vorsitzende unseres Vereines. Anknüpfend an die erfolgreichen Traditionen und Ergebnisse wünschen wir ihr bei dieser nicht immer leichten und verantwortungsvollen Aufgabe viel Kraft und Erfolg.